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XVIII. Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft zum Thema „Abhängigkeiten“ an der Uni Bonn

27. September. 2023 30. September. 2023 CEST

Die Jahrestagung 2023 der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) lädt unter dem Titel „Abhängigkeiten“ zur Rekonstruktion, Reflexion und systematischen Kritik medienspezifischer Abhängigkeitsverhältnisse ein. Mit dem Thema „Abhängigkeiten“ werden unterschiedliche Abhängigkeiten von und in Medien wie in der Medienwissenschaft selbst adressiert. Im Rahmen der Rekonstruktion, Reflexion und systematischen Kritik medienspezifischer Abhängigkeitsverhältnisse findet zudem ein Austausch mit dem Exzellenzcluster „Beyond Slavery and Freedom“ der Universität Bonn statt.

Tagungsthemen

Aufgerufen ist ein breites Spektrum an Abhängigkeiten, das Ermöglichungsbedingungen ebenso umfasst wie zwanghafte Dependenz. Abhängigkeiten sind nicht bloß im negativen Sinne zu verstehen: Von jemandem oder etwas abzuhängen kann etwa als genussvolle Anhänglichkeit auf Bindung und Verbundenheit verweisen, auf die Irreduzibilität des anderen und die Vermitteltheit interdependenter soziokultureller Prozesse selbst. Auch Unabhängigkeit hängt von Bedingungen ab: So realisiert sich autonomes Fahren erst durch die materiellen und technologischen Infrastrukturen von Ladesäulen und 5G-Netz, Plattformen setzen auf ‚alten‘ Medieninfrastrukturen auf, und das Funktionieren computationaler Medien ist u.a. an die Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft und die Extraktion seltener Erden gebunden. Abhängigkeiten und Unabhängigkeiten gehen so ineinander über, verweisen und beziehen sich aufeinander. Für die Medienwissenschaft erweist sich diese Thematisierung von Abhängigkeiten in vielfacher Hinsicht als produktiv:

  • Medien machen abhängig
  • Medien sind abhängig
  • Medien machen Abhängigkeiten (un)wahrnehmbar
  • Medienwissenschaft ist abhängig

Medienwissenschaftliches Arbeiten ist schließlich auch sozial, kulturell und institutionell abhängig: Wie nicht erst die Diskussionen um #ichbinhanna, #ichbinreyhan und „Gute Arbeit in der Wissenschaft“ gezeigt haben, erzeugen WissZeitVG, Drittmittelfinanzierung, universitäre Organisationsstrukturen und Konkurrenzdruck prekäre Abhängigkeiten akademischen Arbeitens, welche die Ausübung von Wissenschaft zum Privileg derjenigen werden lassen, die sich die damit verbundenen Abhängigkeiten leisten können.

Mit dem Thema „Abhängigkeiten“ der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft 2023 adressieren wir somit unterschiedliche Abhängigkeiten von und in Medien wie in der Medienwissenschaft selbst. Im Rahmen der Rekonstruktion, Reflexion und systematischen Kritik medienspezifischer Abhängigkeitsverhältnisse findet zudem ein Austausch mit dem Exzellenzcluster „Beyond Slavery and Freedom“ der Universität Bonn an.